„Wir“ und „Ihr“: Sprachwissenschaftliche Perspektiven auf den sozialen Raum im Migrationskontext

Sprachliche Interaktionen besitzen eine räumliche Dimension, insofern als sie soziale Räume eröffnen und konstruieren. Dabei handeln die Beteiligten über Sprache soziale Verortungen aus. Gerade im Migrationskontext spielen dabei Fragen von Macht sowie Stereotypisierungen eine wichtige Rolle.
Der vorliegende Beitrag stützt sich auf Daten aus dem VIOLIN-Korpus. Dieses enthält Narrative von Situationen in deutschen Institutionen, die Migrantinnen und Migranten aus Hispanoamerika als Akte verbaler Gewalt erlebt haben. Unter Rückgriff auf Untersuchungsmethoden aus der Narrativen Analyse sowie der linguistischen Pragmatik wird illustriert, wie der soziale Raum durch Sprechakte des Separierens und Distanzierens in eine Sphäre des „Eigenen“ sowie des „Anderen“ unterteilt wird. Oft geschieht dies durch die Zuschreibung von stereotypischen Eigenschaften, die mit dem „Globalen Süden“ assoziiert werden. Indem Interaktionsbeteiligte aus der Sphäre des „Eigenen“ ausgeschlossen werden, werden Prozesse der sozialen Exklusion wirksam, die häufig als Form von Gewalt erscheinen.

Referentinnen: Silke Jansen & Lucía Romero Gibu

Raum: Online-Veranstaltung im Rahmen der CITAS-Ringvorlesung der Universität Regensburg

Datum und Uhrzeit: Do. 06.05.2021, 18:15-19:45

 

Weitere Information:

Zugang zur Veranstaltung

CITAS-Ringvorlesung der Universität Regensburg

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